Chronik

Knapp drei Jahre nach Kriegsbeginn haben sich in unserer Gemeinde Männer und Frauen zusammengefunden, um den Gedanken des Sports in die Tat umzusetzen. Zur Gründungsversammlung am 11. Januar 1949 haben sich in der Gastwirtschaft Wittmann zahlreiche Intressenten eingefunden, darunter auch 1. Bürgermeister Bachmann und 2. Bürgermeister Gebhardt, sowie Gemeinderat Ellrodt. Auch die Lehrerschaft, vertreten durch Herrn Büttner, hat uns sein Interesse entgegengebracht.

Nach der kurzen Begrüßungsansprache unseres Sportfreunds Fritz Rühl jun. ging man in die Gründungsdebatte ein.

Jahre nach dem ersten Weltkrieg haben eine Gruppe junger Männer versucht, einen Sportverein zu gründen. Man war zu dieser Zeit aber nicht in der Lage, der damaligen Jugend ein Stückchen Land zur Verfügung zu stellen, wo sie ihre Spiele zur Ertüchtigung von Körper und Geist austragen konnten und somit ihr Vorhaben wieder aufgeben mussten.

Dieses Problem wurde mit als erstes angesprochen. Unser, der Jugend sehr aufgeschlossener Bürgermeister Bachmann , mit den Männern des Gemeinderats an seiner Seite, haben schon bei der Gründung des Vereins ihre volle Unterstützung zugesagt. (In der Gründungsversammlung haben sich 57 Frauen und Männer eingetragen).

Sein Interesse an unserem neuen Verein bestätigte Bürgermeister Bachmann darin, dass er seine Person als 1. Vorstand dem Verein zur Verfügung stellte. Im Frühjahr des gleichen Jahres ging man daran, eine Sportanlage zu bauen. Welcher Arbeitsaufwand zu dieser Zeit erforderlich war, braucht nicht extra erwähnt werden.

Beim Bau unseres Sportplatzes muss der Name Karl Birkenzeller rot unterstrichen werden. Durch seinen ganzen körperlichen Einsatz und seine Tatkraft hat er es fertig gebracht, die ganze Gemeinde zu bewegen, in Hand- und Spanndiensten beim Bau unseres Sportplatzes sich zu betätigen. Im August 1949 konnte der Platz zur Freude aller, seiner Bestimmung übergeben werden.

Die Gründung des TSV hat die Verbundenheit der Heimatvertriebenen und den Ortsansässigen in Röckingen bestätigt, denn ein Drittel der Gründungsmitglieder waren Heimatvertriebene.

Unter ihnen einen Namen zu nennen, Anton Kriesch,  der mit seinem können und seinem organisatorischen Talent es fertig brachte, eine   Gymnastikgruppe aufzubauen, die schon nach 8 Monaten zur Platzeinweihung verbunden mit einem Sportfest, das auch unter seiner Regie abgelaufen ist, an die Öffentlichkeit treten konnte.

Auch unsere Fußballmannschaft hat unter der Führung von Spielleiter Fritz Rühl, sen. noch im gleichen Jahr den Spielbetrieb aufgenommen und sich an den Verbandsspielen beteiligt.

Anfangs der fünfziger Jahre entschloss man sich ein Sporthaus mit Umkleidekabinen zu errichten.

Im Fußball ist unsere Jugendmannschaft 1956-1957 besonders zu erwähnen, die als Gruppensieger hervorging und erst im Endspiel um die Kreismeisterschaft gegen Windsbach in Ansbach ausgeschieden ist.

Auch unsere kleine Leichtathletikgruppe muß an dieser Stelle erwähnt werden, die in Ihren Einzeldiziplinen etliche Meisterschaften errungen hat, und auch bei den Bayerischen Meisterschaften mit guten Plätzen nach Hause gehen konnte.

Die sechziger Jahre waren in der Vereinsgeschichte sehr turbulent. So musste für zwei Jahre die erste Fußballmannschaft zwecks Spielermangel vom offiziellen Spielbetrieb abgemeldet werden. Man konnte aber erreichen, dass eine Jugendmannschaft neu formiert wurde, die auch der Grundstein für den späteren Erfolg war.

Im Jahre 1971 konnte die erste Flutlichtanlage, nach langen Verhandlungen im Turnrat, am Sportgelände in Betrieb genommen werden.

Vom 14.6. bis 16.6.1974 wurde das 25. Jährige Gründungsjubiläum am Sportplatz ausgiebig gefeiert. Das Gründungsfest, das unter der Schirmherrschaft von Landtagsabgeordneten Friederich Bauereisen ablief, begann am Freitag mit einem Standkonzert am Dorfplatz. Ehrungen verdienter Mitglieder, diverse Pokalspiele von unseren Schüler-, Jugend- und ersten Mannschaft, dabei war auch eine Damenmannschaft, wurden abgehalten.

Am Sonntag führte ein Umzug vom Vereinslokal Wittmann zum Festplatz am Sportgelände.  

Es können sich wohl viele an das schlechte Wetter in der Vorwoche entsinnen, aber an den Festtagen öffnete sich der Himmel für den TSV.

Im Spieljahr 1974 verpflichtete der TSV erstmals einen Trainer für seine Fußballmannschaft. Der Erfolg stellte sich prompt ein und die erste Meisterschaft in der Vereinsgeschichte, verbunden mit dem Aufstieg in die B-Klasse, konnte erreicht werden. Leider war der Erfolg nicht von langer Dauer. Nach zwei Jahren B-Klasse musste man wieder absteigen

Im gleichen Jahr wurde eine Damengymnastikgruppe ins Leben gerufen. Die Leitung der Gruppe übernahm Emma Beck.  

Das Dorfpokalturnier wurde erstmals 1974 durchgeführt und ist bis zum heutigen Tage ein fester Bestandteil im TSV  Veranstaltungskalender.  

Die Hesselbergmesse wird seit 1980 vom TSV Röckingen ausgerichtet. Erwähnenswert ist,  mit welchem  Arbeitsaufwand der Zeltbetrieb auf dem Hesselberg geführt wird. Wasser, Strom, Küchengeschirr, sogar Toilettenpapier, um nur ein paar Dinge zu nennen, muss zum Berg gebracht werden. Viele Fahrzeuge und noch mehr freiwillige Helfer kommen an diesem Tag zum Einsatz.

Ende der siebziger Jahre wurde mit der Planung eines zweiten Sportplatzes begonnen. Dieser konnte mit einem Festakt am 18. Juli 1982 seiner Bestimmung übergeben werden.

Nach dem erfolgreichen Abschluss des Sportplatzbau´s  machte man sich an die Planung eines neuen Sportheims. Nach unzähligen Turnratsitzungen wurde der erste Spatenstich im Frühjahr 1985 getätigt. Im Juli des gleichen Jahres konnte bereits das Richtfest gefeiert werden. Nach vielen freiwilligen Helferstunden wurde das Sportheim am 23. Juli 1989, verbunden mit dem vierzigjährigen Vereinsjubiläum, eingeweiht

Nach der Schaffung hervorragender Sporteinrichtungen, versäumte es unsere Fußballmannschaft nicht, ihren Beitrag dazu zu leisten. In der Saison 1985/86 wurde man C-Klassenmeister, 1986/87 B-Klassenmeister. In der A-Klasse verabschiedete man sich nach drei Jahren Zugehörigkeit, nach der Saison 1989/90, mit dem Meistertitel in die Bezirksliga.  Vier Jahre gehörte man dieser Liga an. Im darauf folgenden Jahr stieg man von der A-Klasse in die B-Klasse ab.

Zu erwähnen bleibt: 

Jede Meisterschaft wurde natürlich spontan, mit Empfängen im Rathaus und offiziellen Aufstiegsfeiern gebührend gefeiert. Somit sind die 10 Jahre zwischen 1985 und 1995 als die Erfolgreichsten in der Vereinsgeschichte zu betrachten.

In der Generalversammlung 1981 wurde die Gründung einer Tennisabteilung beschlossen. Die Planungen für den Bau der Tennisplätze begannen jedoch schon im Jahre 1980. Ende 1983 konnte bereits Tennis gespielt werden. Im Juli 1987 fand die offizielle Einweihung der Tennisplätze verbunden mit den Vereinsmeisterschaften, statt.  

Als wahrhaft gigantisches Erlebnis muss das Dorffest, auch „Ochsenfest“ genannt, werden, das im August 1991 zusammen mit Radio 8 am Dorfplatz mit vielen Gästen aus nah und fern abgehalten wurde.

Bereits 1998 machte man sich daran, das 50jährige Vereinsjubiläum, das 1999 stattfinden sollte zu planen. Festgelegt wurde der Termin vom 23. bis 25. Juli und zum Schirmherrn wurde der damalige 1. Bürgermeister Erich Kunder ernannt. Groß wollte man es Feiern, also mussten auch große Künstler verpflichtet werden.

Bereits eine Woche vor Festbeginn wurde mit den Arbeiten am Sportplatz begonnen. Ein Zelt für 2500 Personen wurde aufgestellt, Stromaggregate, eine große Bühne, Getränke, Speisen u.s.w. wurden herangeschafft.

Am Freitag war es dann soweit. Mit einen Umzug aller örtlichen Vereine vom Dorfplatz zum Festgelände am Sportplatz, begleitet von der Blaskapelle Dornstadt füllte sich das Zelt. Vorstand Klaus Rühl begrüßte alle Gäste und lies 50 Jahre TSV Röckingen Revue passieren. Es folgten Begrüßungsworte des Schirmherrn und Ansprachen von Sportgrößen und Politikern. Anschließend erfolgten zahlreiche Ehrungen zur Vereinszugehörigkeit und Gründungsmitgliedern die zu diesem Abend alle eingeladen waren.

Am Samstag fand der Höhepunkt statt. Über 2500 Gäste aus ganz Deutschland (die weitesten kamen aus Mönchengladbach) stürmten unser Festzelt zum Konzert der "Klostertaler" (Eine Volkstümliche Band aus Österreich bekannt durch zahlreiche Fernsehauftritte) Von 21 Uhr bis weit über Mitternacht zeigten Sie ihr können. Die Stimmung im Festzelt kochte über. Leute auf Tischen und Bänken bejubelten ihre Stars. Ein einmaliges Ereignis für Röckingen hatte stattgefunden.

Der Sonntag begann mit einen Zeltgottesdienst mit Pfarrer Werner Lauterbach, dem Posaunenchor und den Gesangverein. Es folgte ein gemeinsamer Mittagstisch. (hierzu sei erwähnt, dass die gesamte Bewirtung an den drei Tagen durch freiwillige Helfer stattgefunden hat. Hierzu nochmals herzlichen Dank) Am Nachmittag gab die Turngruppe eine Vorstellung, anschließend wurde, das bereits am Vortag begonnene Sparkassen Pokalturnier fortgesetzt. Das Fest klang mit der Siegerehrung am Sonntag und der Kapelle "Die Jocker" aus. Es war ein wirklich großes Fest.